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237/2016 - Amtlich: Air India mit Sari, Bart und brennendem Triebwerkswitz


Wieder einmal bin ich in der indischen Luft unterwegs am dienstlichen Reisen. Für einen umfassenden Vergleich der in Indien operierenden Inlandsfluggesellschaften ist es noch etwas zu früh. Also beschränke ich mich zunächst auf Einzelbetrachtungen. Heute: Air India. 

Air India ist die offizielle, staatliche Regierungsfluglinie. Star Alliance Member. Die Stewardessen tragen Saris. Die Piloten haben Bart und Turban. Die indische Bürokratie fliegt Air India. Im Innenraum der Flugzeuge fehlen eigentlich nur noch Gummibaum und Leitz-Ordner, um das Bild abzurunden. Das Logo beinhaltet eine stilisierte Blüte mit spitzen, roten Blütenblättern vor orangenem Hintergrund. 

Diese Blütenblätter sind angeschnitten auch auf die Triebwerke der Flugzeuge gedruckt, so dass es aussieht wie Flammen, die vom vorderen Triebwerkrand nach hinten schlagen. Auf dem Radkasten eines tiefergelegten Prollgolfs ist eine Flammenlackierung ein akzeptables Stilelement. Auf dem Triebwerk einer staatlichen Linienflugmaschine ist dies ein schelmischer Geniestreich der für die Lackierung verantwortlichen Werbeagentur. Gratulation dafür, an dieser Stelle! 

Als Kunde animiert mich dieses Detail jedoch weniger, diese Fluglinie zu nutzen. Obwohl ich zugeben muss, dass bei allen meinen bisherigen Air India Flügen kein einziges Mal die Triebwerke der jeweiligen Maschine in Flammen standen. Klarer Pluspunkt bei Air India ist das auf allen Flügen umsonst gereichte Essen. Bei vielen anderen Fluglinien muss dies gesondert gebucht und bezahlt werden. Außerdem ist es Air India exklusiv vorbehalten auch für Inlandsflüge den internationalen Glamourterminal 3 ("...in vier aufeinanderfolgenden Jahren zum besten Flughafen weltweit gewählt ...") des Flughafens in Delhi zu nutzen. 

Foto: Air India Maskottchen auf dem Flughafen in Ahmedabad