Mit der Zeit hat sich in verschiedenen Kisten und alten Joghurtbechern ein Chaos aus Schrauben, Nägeln, Muttern, Unterlegscheiben, Scharnieren, Winkeln und vielen anderen Metallkleinteilen angesammelt. Musselkisten (hier mehr dazu) sind per se nicht schlecht, wenn sie nicht zum Grundprinzip von Ordnung werden. In diesem Fall gab es Handlungsbedarf. Challenge accepted!
Wir fangen zaghaft an, einige Kisten und Becher auszuschütten und halbwegs zu ordnen, und Jamal übernimmt nach kurzer Zeit. Er liebt es, die Dinge zu sortieren und in kleine Kunststoffbehälter zu füllen. Sich zu überlegen wo was hingehört, und wie die verschiedenen Teile zusammenhängen fasziniert ihn. "Ich bin eine Sortiermaschine", sagt er am Ende des ersten Nachmittags, den er komplett mit dieser Tätigkeit verbringt.
Inzwischen ist an der Baustelle alles fertig geordnet, in einer Weise, wie wir es nie hätten selbst als Erwachsene machen können. Und dann ist da ja noch der große Haufen Legosteine. Der gleiche Spass wie bei den Eisenkleinteilen wiederholt sich, und inzwischen sind auch die Legosteine sortenrein auf verschiedene Kunststoffdöschen verteilt.
Im indischen Montessori-Kindergarten von Kiran gehört "Kleinkram sortieren" zum pädagogischen Konzept. Bohnen und Linsen und anderes Zeugs befindet sich in verschiedenen Metallschälchen und wird von den Kindern sortiert und hin- und hergeschüttet.
Bei der Einführungsveranstaltung zum Kindergarten werden uns die verschiedenen Vorzüge dieser Art von Lehre und Pädagogik erklärt. Die Kinder lernen dabei allerhand. Ich habe leider vergessen was genau - vermutlich "sortieren".
Foto: Sortierboxen für Lego (Auswahl)
