"Zu jedem gepflegten Garten, gehört immer auch ein geleerter Kopf." Gerade eben selber vorsichtig mein Gehirn im Schuppen in einen unbenutzten Blumentopf gleiten lassen, um mich meditativ und ungestört der Gartenarbeit zu widmen. Ah, tut das gut! Und so befreiend. Gartenarbeit. Muss das denn sein? Biomasse hat sich inzwischen zahlreiche Wege ins Haus gebahnt. Armdicke Bündel aus Efeu- und Knöterichwurzeln: die ritzengeschwächten Anschlusspunkte zwischen Wand und Dach ausnutzend, drängen sie massiv ins Innere, überziehen Wände, passieren Flure und durchbrechen Geschossdecken. Kurz schulterzuckend bemerken, dass wir kaum noch vom Schlafzimmer ins Bad kommen, weil alles zugewuchert ist. Aber wir waschen uns ja sowieso fast nie, und wenn, dann im Gartenteich oder der Regenwassertonne. Im Dachgebälk nisten in der Wärmedämmung zahlreiche Vögel, Dachsbauten in den Zwischenwänden aus Gipskarton, flauschiger Moos auf dem Stäbchenparkett, Dammwild sucht Unterschlupf in der Einbauk