Das Bedürfnis bei der Hitze in Delhi in ein Becken mit kühlendem Wasser zu springen ist übergroß. Badeseen, öffentliche Schwimmbäder oder malerische Flussufer sind rar gesät, wohingegen ein kurzer Blick auf Google Earth bestätigt, dass Tophotels mit Swimmingpools reich an der Zahl in dieser Stadt vorhanden sind.
Die nahegelegene "Delhi Aerocity" ist ein größerer Hauserblock der infrastrukturell granatenmässig angebunden zwischen zwei Flugfeldern des Internationalen Flughafens Neu Delhi und einem Nationalen Highway liegt. Delhi Aerocity besteht quasi komplett aus Hotels und wir suchen uns für unser Vorhaben das Größte und Edelste heraus.
Pack die Badehose ein. Das Plastikspielzeug ist in der IKEA Tasche. Der Sand aus Büsum rieselt noch aus den Backförmchen. Familie Jahnsen fährt am Haupteingang vor und übergibt einem der unzähligen Pförtner das Auto. Um uns herum stehen verspiegelte Luxuslimousinen. Männer mit Goldrandsonnenbrillen klopfen lässige Sprüche, während die beabendgarderobten Damen in ihre roséfarbenen Mobiltelefone lachen. Wir laufen endlose Minuten durch die Lobby. Eine Giraffe könnte hier eine Stelzenperformance mit Zylinder abliefern ohne sich den Kopf an der Decke zu stoßen.
Den Eingang zur Poolterasse im dritten Stock meistern wir mit dem aufrichtigen Interesse an einer Jahresmitgliedschaft am Wellness-/ Fitnessbereich. Probetag, um zu sehen, ob es unseren Ansprüchen genügt. Wir verbringen drei nette Stunden im Wasser. Und das mit der Mitgliedschaft überlegen wir uns nochmal. Irgendwie fehlt der Sand. Und wo waren eigentlich die Wattwürmer?
Foto: Plantschen
