Der Berg ruft. Beziehungsweise, das Tal - wir sind ja schon auf dem Berg. Bergab laufen und mit dem Taxi wieder hochfahren, erscheint die einzig richtige und machbare Option. Das muss in aller Deutlichkeit so gesagt werden, auch wenn sich Reinhold Messner jetzt kopfschüttelnd abwendet.
Zumal der Kern unserer Wander- und Trekkingausstattung, mit der wir den Himalaya bezwingen wollen, aus ein paar Kunststoff-Flipflops, Klappregenschirmen von Rossmann und zwei wasserdichten iPhonehüllen besteht. Derart professionell ausgestattet könnten wir eigentlich auch gleich versuchen zum Mond zu reisen.
Mit sicherem Tritt, komplett ohne Seil und Haken und nebenbei den Facebookstatus prüfend, wagen wir den gefährlichen Abstieg. Wir wählen die berüchtigte "Ostflanke" zu einem kleinen Dorf "Naadi" und dann weiter ins Tal zu einem idyllischen Gebirgssee mit Shiva-Tempel. Die lokale Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft und Tierhaltung. Den Tourist am Gebirgssee plagt die Frage, wie er mit dem Selfistick sich und das Landschaftspanorama vernünftig abgelichtet kriegt?
Nach dem Tempelbesuch weiter mit der Rickshaw die Serpentinenstraße runter nach McLeod Ganj zum Essen. "Illiterati" heißt das Restaurant der Wahl mit allem was das Herz und der Magen begehren: Ambiente, tolle Aussicht, leckeres Essen.
Ein Taxi bringt uns gewohnt rumpelig über "die Westflanke" wieder hoch zum Basisparkplatz zurück, von wo wir den restlichen Aufstieg zum Hotel souverän meistern.
Foto oben: Jamal beim Abstieg mit Bergführer
Foto mitte: Gebirgsidylle mit See. Shiva mag es nicht, wenn Steine hineingeschmissen werden.
Foto unten: "Pappu" stärkt hungrige Pilger, Poweruser, Trekkingsfreaks und heilige Kühe.


