Delhi fängt morgens erst um neun an. Ich um acht.
Der kurze Fußweg zur Arbeit um kurz vor acht durchs Viertel: Einige Straßenfeger sind mit ihren Besen zugange und wirbeln zwischen Müllhaufen den Staub auf, der im noch fahlen Licht durch die Straßen wabert. Die Wachmänner vor den Häusern schlafen hemmungslos, wohl weil es ja mit der Helligkeit wieder sicher ist. Die Luft ist lau und die Straße liegt im Häuserschatten mit einzelnen goldenen Streifen der frühen Sonne. Männer laufen unrasiert in Unterhemden auf Balkonen umher. Die Jungs der Wachmänner putzen die Autos ihrer Dienstherren.
Delhi morgens zwischen acht und neun. Die Stadt schläft nicht mehr - aber so richtig wach ist sie auch noch nicht, und sie zeigt dabei so vieles Eigenartiges von sich.
Foto: Nickerchen im öffentlichen Raum - wahlweise Adelsprädikat für Aufenthaltsqualität oder große Müdigkeit.
