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077/2016 - Teamspiele


Die letzte meiner drei Vorbereitungswochen, diesmal in Bonn, ist die intensivste und anstrengendste. Das Lernmodul heißt "Auftragsmanagement" und ist gespickt voll mit geballtem Wissen. Wie gut, dass es neben den Pausen einmal pro Tag eine kurze Sequenz gibt, in denen wir stehend oder umherlaufend Gruppen- und Teamdynamiken spielerisch selbst erfahren. Hier sind die zwei beiden besten "Spiele":

Spiel 1: Der sinkende Ring

Etwa sechs TeilnehmerInnen stehen im Kreis und halten gemeinsam mit je einem Finger einen Hoolahoop-Reifen in ihrer Mitte auf Brusthöhe. Der Reifen liegt also auf sechs Fingern und wird so gerade gehalten. Nun ist es die Aufgabe der Gruppe den Reifen bis auf den Boden abzulegen. Es darf dabei keiner der sechs Finger "in der Luft" sein: Jeder Finger soll immer Kontakt mit dem Reifen haben.

Es ist beeindruckend, wie schwer es ist, und wie lange es dauert, den Ring gemeinsam bis auf den Boden zu führen. Miteinander Sprechen hilft, und Rythmus hilft. 

Fazit fürs Leben: Wenn möglich, Gruppen, in denen Entscheidungen getroffen werden sollen, klein halten. Jourfixe, Rituale und Regelmäßigkeiten helfen beim erreichen gemeinsamer Ziele. 


Spiel 2: Multitasking

Die Teilnehmer einer mittelgroßen Gruppe (etwa 20 Leute) stehen im Kreis. Zunächst wird ein Tennisball einer Person zugeworfen. Diese wirft ihn weiter zu einer anderen Person. Diese Person wirft ihn wieder zu einer anderen Person usw. Dies passiert solange, bis jeder den Ball einmal hatte. Dann beginnt es von vorne. Jeder hat sich seinen Wurfpartner gemerkt, und wirft den Ball immer nur an diesen weiter. Es entsteht also eine Wurfroutine, die endlos weitergeht. In diesen Routineprozess hinein, wird nun ein weiterer kleiner Gegenstand von Teilnehmer zu Teilnehmer gegeben (z.B. ein Stift) Dieser wandert parallel zum Tennisballprozess immer herum. Als Letztes wird ein weiterer Gegenstand einem Teilnehmer zu geworfen (z.B. ein größerer Ball). Dieser letzte Gegenstand darf jeweils jedes Mal an irgendeinen Teilnehmer geworfen werden. (Chaosprozess). 

Es entstehen immer wieder lustige Situationen, in denen mehrere Gegenstände auf eine Person treffen, und diese mit der Komplexität nicht umgehen kann. Je schneller die Prozesse ablaufen, umso eher passieren Fehler. 

Fazit fürs Leben: Auch bei Routineaufgaben obacht. Lachen hilft. 

Foto: Arbeitsraum der o.g. Veranstaltung