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Erziehungsarbeit mit seniorengerechten Anarcho-Punks aus Wuppertal


Alles was ich tue. Jeden Tag, jede Minute. Es kann zum Grundpfeiler der Haltung und Ethik meiner Kinder werden. Wie wandelnde Festplatten deren Aufnahmeknöpfe stetig angeschaltet sind, stehen sie neben mir. Alles wird von ihnen aufgesogen und nach scheinbar willkürlicher Auswahl in geballter Form wiedergegeben.


Hatte Herr Kant Kinder? Er schreibt: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Seitdem ist Gott tot. Der Mensch selbst ist im Zentrum seines Koordinatensystems und definiert dieses stetig neu.

Die Zugtoiletten der Deutschen Bahn waren mal wie folgt beschildert: "Bitte hinterlassen Sie diesen Ort so, wie Sie ihn selber vorfinden möchten." Das ist Kant par exellence. Sapere aude! auf dem Zugklo: die Bahn (Gott) sagt nicht, wie die Toiletten auszusehen haben. Stattdessen schenkt sie ihrem Kunden (Mensch) die unglaubliche Freiheit, darüber selber zu entscheiden. Die Horde Anarcho-Punks, die zufällig mal mit dem ICE reist, wird diesen Satz ggf. anders auslegen, als die Seniorenreisegruppe aus Wuppertal. Deswegen hat vermutlich die Bahn diese Schilder inzwischen auch wieder entfernt.

Die Welt ist ein Kind und wir erziehen es. Jeden Tag, jede Minute. Mit allem was wir tun. Wir sind darin frei wie wir das tun wollen. Lediglich das Kleingedruckte ist zu beachten: es wird alles aufgezeichnet und kommt in geballter Form auf uns zurück. Einen lieben Gruß aus La Paz an die Horde Anarcho-Punks und die Seniorenreisegruppe aus Wuppertal. Ihr macht das schon richtig!

Foto: Auf den Außenmauern des Amphietheaters in La Paz sind eindrucksvoll all jene Akteure bildlich festgehalten, die in den letzten Jahrhunderten die jeweils allgemein gültige Handlungsmaxime in Bolivien auf ihre Art definiert haben. Darunter auch (logisch!) el Zebrita, das nationale Verkehrserziehungsmaskottchen.