Zwei Jahre ist es her. Der gewöhnliche DSL-Internetanschluss in Delhi wurde uns damals mit blumigen Schlagworten wie "Highspeed" und "Broadband" beworben. Wir hatten uns damit abgefunden, dass diese Schlagworte für das letztlich abgelieferte Produkt gnadenlos übertrieben waren. Um das Gesamtpaket seriös und wertig aussehen zu lassen, war natürlich auch der Preis entsprechend stolz gestaltet. Frech.
Zuletzt nahmen die Ausfallzeiten der Internetverbindung extrem zu, und die allgemeine Verbindungsgeschwindigkeit extrem ab, so dass wir uns schliesslich für einen Wechsel des Systems und des Anbieters entschlossen.
Das Zauberwort bei der Suche nach einer Ersatzlösung war natürlich: "Glasfaser". Ein Wort voller glitzernder Verheissungen. Aufbruch in ein neues Jahrtausend. Aufstieg in eine völlig neue Technologiestufe. Eintauchen in eine phantastische Welt aus digitale Dienstleistungen und virtuellem Entertainment. Eine Welt, in der das endlose Starren auf unbewegliche Ladebalken endgültig der Vergangenheit angehören sollte.
Ein paar Klicks und Anrufe später standen also zwei Männer vor der Tür. Das besagte Glasfaserkabel hatten sie in einem dicken Wulst lässig über die Schulter gewickelt. Kompetenz und ruhige Entschlossenheit funkelte in ihren Augen. Ein dicker Rucksack mit zusätzlichen Werkzeugen unterstrich ihre Professionalität. Nachdem sie im Nu das Kabel von irgendeinem zentralen Knotenpunkt gespannt, und über unser Dach vor unser Wohnzimmerfenster verlegt hatten, ging die eigentliche Arbeit los: um das fingerdicke Kabel in den Innenraum zu führen, musste in den hölzernen Mahagoni-Fensterrahmen ein Loch gebohrt werden.
Bohrmaschine und Bohrer hatten die Herren mitgebracht. Weil jedoch nur ein Betonbohrer zur Verfügung stand - was die Herren locker übersahen - "bohrten" sie mit großem Mut der Verzweiflung an diesem Loch herum. Es war mehr ein Hinein- und Hindurchbrennen mit epischen Vibrationen, weil die Bohrmaschine auf "hämmern" gestellt war. Männerschweiss und kraftvolle Verbissenheit vermischten sich in einer ausufernden Materialschlacht. Mahagoni gegen stumpf-glühenden Stahl. Nach scheinbar endlosen 20 Minuten hatten sie es geschafft. Halb taub und im rauchverhangenen Zimmer kam die kostbare Glasfaser in den Innenraum, wurde rasch mit einem sonderlichen Zusatzgerät verschweisst und an ein Router angeschlossen und softwaremässig in Gang gebracht.
Seitdem ist unsere Internetverbindung nicht nur beständig solide, sondern auch schneller und günstiger. Besten Dank an Starbroadband India. Falls die Absicht besteht den Glasfaser-Breitbandausbau in Deutschland unkompliziert und schnell voranzubringen, sei diese Firma wärmstens empfohlen, wenn man sie vorher mit den korrekten Bohrern ausstattet.
Foto: Massiver Breitbandausbau hinter unserem Schreibtisch.