Es sind 16 Kilometer von unserer Haustür zum "Strand" nach Warwerort, einem kleinen Dorf kurz südlich vor Büsum. Die Küste ist dort wunderbar unaufgeregt. Grasdeich mit Schafen und einigen Zäunen, ein kleiner Asphaltweg, Basaltsteine als letzte Bastion zum Meer und dann Matsch mit Buhnen dazwischen.
Sonntag. Wir fahren nach dem Mittag bei offen, warmem Sommerwetter hin. Die Sachen irgendwie schnell ins Auto geworfen. Söhne nicht vergessen. Der Parkplatz mit kleinem Kioskrestaurant liegt zwischen Deich und Speicherkoog. Deichtreppe hoch und schon sind wir da. Hier war noch nie viel los.
Die Strandmuschel trotzt dem Wind. Wolken sehen uns wie Rundhölzer auf dem Rasen herumkullern. Dann rein in den Matsch. Ebbe ist Entdeckerzeit, wenn Mensch auf dem Meeresboden zu Besuch ist. Geschlüpfte Minikrebse tausendfach kaum größer als Marienkäfer. Die Buhnen voller Tang umarmen kleine grüne Grasplacken wie hingepflanzt mitten im Watt. Der Wind erzählt, dass es immer so sein wird.
Dann mit Jamal auf einem hohen Heuballen thronen, um nach England zu schauen. "Wo ist das Wasser jetzt?" Die Schafe lassen sich nicht anfassen. Und wir fahren dann mal wieder nach Hause, oder besser: wie gut, dass wir nicht nach Hause fahren müssen.
Foto: Stimmung am Überkochen. Highlife und brennende Luft in Warwerort