Direkt zum Hauptbereich

Inka Cola

Der Flughafen von Caracas verschwindet weit unten in der feuchtwarmen Luft. Die Spitze des Flugzeugs zeigt steil nach oben in den klaren tiefblauen Berghimmel. Der stählerne Vogel gleitet hoch über dem von der Abendsonne gleißend-rot beleuchteten Andenkamm gen Lima.

"Was für Farben doch die Natur zu bieten hat" denke ich noch während mir die Stewardess ein Getränk serviert welches mir den Atem verschlägt und die Tränen in die Augen treibt: Inka-Kola. Der kleine Becher aus klarem Kunststoff steht auf einer weißen Serviette auf dem ausgeklappten Tischchen des Flugzeugsitzes vor mir. Die leuchtend hellgelbe Flüssigkeit sprudelt hörbar und verströmt ein künstliches Fruchtaroma.

Ohne zu zögern ergreife ich das Gefäß und lasse in kleinen Schlücken die kühle prickelnde Flüssigkeit Besitz von meinem Mundraum ergreifen. Ausgestattet mit den farblichen Qualitäten eines handelsüblichen Kloreinigers ist der famose Geschmack irgendwo zwischen Redbull und Fanta einzuordnen. Oder ist es einfach nur Sprite, in der man hastig eine Packung Maoam aufgelöst hat?

Das Geheimnis liegt irgendwo da unten in einem der dunklen Andentäler im Schoße des großen Inka-Herrschers.