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Afrikabiere

SIBEBE

Wenn Mann als Deutscher schon in Afrika weilt, dann ist es nur folgerichtig und geradezu klassisch als erstes über das hiesige Bier zu schreiben. Selbst der Geheimrath hätte in der gleichen Situation nicht anders gehandelt.

Zunächst gibt es über die hiesigen Biere nur massiv Gutes zu berichten. Punkt eins: es gibt Bier in guter Auswahl. Und weiter: Bier ist selbst in Restaurants nicht allzu teuer (ab ca. 1 Euro die Flasche). Biertrinken ist populär. Überall und zu jeder Tageszeit wird Bier verkauft und konsumiert. Bier ist hier ein Männergetränk - die Dame trinkt Sangria. 

Dennoch gilt auch festzuhalten: Alle im Folgenden beschriebenen Biere nehmen es mit den Regeln eines Deutschen Reinheitsgebotes nicht so ernst. Meist findet sich zum Beispiel Zucker auf der Liste der enthaltenen Substanzen. Da höre ich schon den ersten Kronkorken zischen! Es geht also los:  

2M
Gesprochen "Doschämme", steht für "MAC Mahon" und kommt nicht aus Cupertino. Ein leichtes Bier etwas farblos und im Ansatz  wässrig im Geschmack. Dieses Bier tut keinem weh - es will nur spielen. Die fehlende Würze und Herbe macht es durch Frische wett. Urteil: 2M ist ein typisches Morgengetränk. 

Laurentina

Laurentina
Laurentina wird als Bier der Premiumklasse gepriesen und als solches in drei Varianten angeboten. Anstatt jedoch über diese markeninterne Auswahlmöglichkeit zu berichten, möchte ich lieber direkt zum zentralen Punkt dieses Bieres kommen. Laurentina-Bier riecht und schmeckt nicht selten unverkennbar nach nassem Hund. Mir jedenfalls. Vielleicht ist es in Maputo noch niemandem aufgefallen, weil es weniger Strassenhunde gibt? Oder ist es im Gegenteil den Biertrinkern wohl bewusst, dass ihr Bier diese eigensinnige Geschmacksnote aufweist und man ist am Ende gar stolz darauf? Hat der Bürgermeister von Maputo einst seine Antrittsrede mit dem Satz beendet: "Unser Bier schmeckt nach nassem Hund - und das ist gut so!" ...? Am Ende dieser zahlreichen Spekulationen bleibt festzuhalten, dass mir Laurentina nur mit reichlich Limonadenbrause zu einem Alsterwasser / Radler gemischt halbwegs erträglich wird. Urteil: Man kann sich Laurentina auch schön trinken.  

Sibebe
In der staatseigenen Brauerei des Königreichs Swasiland gebraut ist es der zuverlässige Begleiter auf jeder Safari. Hilft Aug' in Aug' mit dem Nashorn die Ruhe zu bewahren. Der Name lässt angenehm viel Raum für Wortspielereien in verschiedenen Sprachen. Urteil: Sag' "Ja", Baby, und trink'.  

Jansen
Dies hätte mein Bier sein können. Leider ist das aus Portugal importierte Jansen das Clausthaler des südlichen Afrika. Urteil: keine weiteren Kommentare. 

Manica
In Manica wohnen und Manica trinken. Was für eine Kombination! In Maputo habe ich bislang nur zweimal dieses Bier unserer zukünftigen Heimat verkostet. Der erste Eindruck ist der eines soliden Bieres. Dennoch kann und möchte ich über das Manica erst später, und dann Fundierteres schreiben. Urteil: später.

Gesamtfazit
Nach zwei Jahren Lassischlürfens in Indien steht bei mir nun wieder häufiger eine Flasche Bier auf dem Tisch. Zusammen mit der eher fleischlastigen Küche keine schlechte Kombination. Ausserdem bin ich gespannt auf weitere Bierüberraschungen und eigen-Bierkreationen im ländlichen Raum Mosambiks. (Stichwort: Hirsebier).