Wir verbringen einige Tage im Südosten Delhis zwischen den beiden Flüssen Chambal und Jamuna. Zum Sonnenuntergang und High-Tea fahren wir an die Ufer des Jamuna. Zunächst geht es jedoch in den kleinen, historischen Ort Holipura.
Wie in vielen indischen Dörfern, sind hier die Strassen und Wege nicht für das bequeme Autofahren gemacht: von der Überlandstrasse zweigen wir ab, und stetig wird die Strassenbreite enger. Stetig nimmt die Zahl der Menschen und Tiere neben und auf den Wegen zu. Stetig gibt es mehr und mehr zu sehen. Stetig werden wir langsamer - bis wir irgendwann unter imposanten Bäumen, neben halb verfallenen Ruinen das Auto stehen lassen, um in die noch engeren Gassen und Hohlwege des alten Ortes zu Fuss einzutauchen. Um uns herum wuseln Kühe, Ziegen, Affen und Schweine. Die Gebäude sind teilweise reich verziert mit Bögen und Arkadengängen, oft verfallen und überwuchert und von Wurzeln und Bäumen durchdrungen, oder provisorisch auf alter Substanz über Jahrhunderte hinweg irgendwie ausgebessert und weitergebaut. Enge schattige Gassen führen zu intimen Hinterhöfen. Es sind die erweiterten Draussen-Wohnräume der hier lebenden Familien, in denen die Kinder zwischen den Kühen und Wasserbüffeln im kühlen Schatten herumspringen. Ein eleganter Pfau balanciert auf einer Balustrade im ersten Stock. Aus den verfallenen Fenstern eines stattlichen Gebäudes aus dem 17. Jahrhundert begutachten uns die Bewohner: eine Horde Affen, die das Gebäude besetzt hat.
Dann geht es weiter zum Tempelort Bateshwar. Die heiligen Gebäude und zahlreichen Tempelanlagen reihen sich entlang der Krümmung des Jamuna. Alle sind miteinander verbunden durch einen Fussgängerbereich. Neben den Tempeln gibt es hier die Händler und Stände für den religiösen Nippes, wie Glöckchen, Räucherstäbchen oder Schmuck. Jeder Tempel hat ausserdem seine eigene Treppenanlage herab zum Wasser des Flusses.
Foto oben: Holipura Innenhof
Foto mittig: Holipura überwucherte Ruinen
Foto unten: Bateshwar Wasserfront


