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Es werden Posts vom September, 2019 angezeigt.

Maß is coming home

Ein Training bringt mich nach Bayern an den Starnberger See in die Nähe des mystischen Bier-Mekkas "Kloster Andechs". Mit Freunden gebe ich mich dem Faszinosum des Biertrinkens aus Riesengläsern hin. Ich erwerbe zwei Maßkrüge, die meine Krug-"Sammlung" in Delhi auf vier Exemplare erhöhen. Hier meine beiden Getränkefavouriten, die ich recht regelmässig aus diesen Behältnissen genieße: Das Coconut-Lime-Water Etwa ein Drittel des Maßkrugs mit Eiswürfeln befüllen. Darüber das Wasser einer grünen Kokosnuss (idealerweise vorgekühlt) giessen. Den Saft von fünf Limetten dazugeben und mit Filterwasser bis deutlich über Eichstrich auffüllen. Servieren mit langem (Edelstahl) Trinkhalm. Der isotonische Durstlöscher nach dem Sport. Der Bierlongdrink Etwa ein Viertel des Maßkrugs mit Eiswürfeln befüllen. Darüber einen halben Liter lokales Bier (gekühlt) giessen. Den Inhalt einer kleinen Flasche (0,25) Tonic Water dazugeben. Mit dem Saft dreier Limetten abrunden und mit ...

Die Flut

Wir wohnen in Delhi im dritten Stock. Es ist Monsunzeit und die zum Teil heftigen Regen setzen zeitweilig die Strassen unter Wasser. Aber so richtigen Respekt wie vor dem Monsun in Mumbai hatten wir hier bislang nie. Und ausserdem wohnen wir ja im dritten Stock - was soll da schon passieren? Es ist ein Mittwochabend. Die Kinder schlafen schon und draussen rüttelt ein Unwetter an der Stadt, mit Sturmböen, heftigem Regen und zuckenden Blitzen. Ich stehe im dunklen Wohnzimmer hinter der Glastür zur Dachterrasse und schaue mir das Schauspiel an. Dann bemerke ich meine nassen Füße. Die Dachterrasse steht wadentief unter Wasser. Und weil die Tischlerarbeit der Terrassentür mehr ein Witz ist, drängt das Wasser relativ ungehindert in das Wohnzimmer. Binnen Minuten steht ein grosser Teil der Wohnung unter Wasser. Das Schauspiel hat sich in die eigenen vier Wände verlagert. Hektisch räumen wir Sachen beiseite, rollen Teppiche auf und ziehen Netzstecker von Elektrogeräten. Verzweiflung macht ...

Kochi Magic

Die Dienstreisen nach Kochi im südlichen Bundesstaat Kerala sind für mich stets überlagert mit einem feinen Beiklang von Magie. Es ist vielleicht das viele Wasser, was an fast allen Stellen der Stadt sichtbar ist. Lagunen mit Palmen, Piere, Kaimauern, Hafenanlagen und Schiffe. Vielleicht erinnert auch all das irgendwie an Hamburg und die Atmosphäre aus den Erzählungen meiner Mutter über ihre Heimat Altenwerder, eine malerische Fischerinsel in der Süderelbe aus einer fast vergessenen Zeit im vorigen Jahrhundert.  Dieses Mal macht der Monsun, dass alles morbide ist. Der Himmel ist grau und doch leuchten alle Farben anders als sonst. Die Stadt ist reingewaschen und doch wachsen Moose, Farne und Pilze in allen Ritzen. Mauern werden überwuchert und aufgesprengt. Die gebaute Stadt im Dauerstress und der explodierenden Biomasse ausgesetzt. Am Abend sitzen wir in der dampfenden Luft in einem kleinen Restaurant am Wasser mit Blick auf die Hafenanlagen. Der goldene Freiheitsengel...