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Roadtrip



Es ist nicht ganz leicht, dem Moloch Delhi per Auto zu entfliehen. Wir wollen das lange Thanksgiving Wochenende außerhalb der Stadt verbringen, und verbringen erstmal die ersten 6 Kilometer unseres Roadtrips ca. 1 Stunde im Stau. Dann stellt sich weiter draussen irgendwann auf der Autobahn gen Süden das Gefühl eines schlechten Autorenn-Videospiels ein. Auf allen drei Spuren tauchen regelmässig abstruse Sachen auf, denen man rechts und links durch stetiges Spurwechseln ausweichen muss. Kuh, Schlagloch, kaputter Lastwagen, Radfahrer, Ziegelstein, Bäuerin mit Feuerholz auf dem Kopf, Wasserbüffel, Sandhaufen etc... Jede auscherende Fahrzeugbewegung wird untermalt vom stetigen Gehupe der anderen Verkehrsteilnehmer. 




Die zunächst noch futuristische Bebauung flacht stetig ab. Später stehen noch einzelne Gebäude und Tankstellen entlang der Autobahn. Dann finden wir irgendwann eine improvisierte Autobahnabfahrt und durchfahren kleine Städtchen. Das Leben wird ländlich und die Szenerie zunehmend malerisch. Grüne Felder mit Arbeiterinnen in bunten Saris wie Farbtupfer auf einem Gemälde. Vorbei an Tempeln im Grünen, Ziegenherden, glänzenden Wasserbüffeln und hoch beladenen Fuhrwerken, die von Kamelen gezogen werden. 




Von der Landstraße geht es irgendwann ab auf schmale unbefestigte Feldwege. Ein riesiger schwarzer Bulle blockiert den Weg. Schlammpfützen. Frauen pumpen Wasser für das Vieh. Dann, über einem der kleinen Dörfer thront eine alte Burgfestung, in der wir die nächsten zwei Nächte bleiben. Alles ist aus geschichteten Natursteinen errichtet. Die rohen Innenräume mit den alten traditionellen Möbeln und die Ausblicke in die Landschaft sind genial. 


Foto oben: Vijay Mandir Palace nahe der Stadt Alwar. Der See ist gerade ausgetrocknet.

Foto Mitte: Vor der Terrassentür des Hotelzimmers im Dadhikar Fort.

Foto unten: Game Zone. Jamal und Kiran spielen Caram im Innenhof des Dadhikar Forts.