Ein riesiger, bunter Haufen alter Freunde liegt ausgeschüttet auf dem Teppich vor mir: meine Legosteine aus den 80er Jahren. O wieviele Stunden und Tage habe ich mit ihnen gemeinsam verbracht! Wie viele Fahrzeuge, Flugobjekte, Raumschiffe und andere wunderliche Fantasiemaschinen und -Objekte habe ich aus ihnen erschaffen! Und obwohl nicht ein einziges dieser Objekte aus jener Zeit erhalten geblieben ist, liegen sie doch alle vor mir, inklusive aller, die da noch folgen werden - jene, die Jamal und ich in Zukunft bauen werden. Mich ergreift und bewegt diese Vorstellung und wirft die Frage auf: wie schafft Lego das eigentlich? Ich vermute die Faszination und der Erfolg von Lego sind nicht die vielen verschiedenen Steinformen oder die Farben - es ist vielmehr die Art, wie die Steine ineinander greifen, und hier speziell: die Festigkeit des Verbunds. Die Steine sitzen nicht zu locker, als dass sie auseinanderfallen oder verrutschen könnten, und sie sitzen nicht zu fest, als dass es Mühe machen würde, um sie wieder voneinander zu lösen. Stärkerer Halt als Bauklötze und geringerer Löseaufwand als z.B. Fisher Prize (mit Schraubverbindungen etc.). Das exakt richtige Mittelmaß, welches nötig ist, um beim Bauen eine gewisse Verbindlichkeit des Geschaffenen zu erzeugen, aber immer die Option des Lösens, des erneuten Anlaufs, des weiteren Versuchs offen zu halten. Die unverbindliche Verbundenheit schafft unendliche Möglichkeiten. Lego, alte Copycat! Natürlich ist dieses Prinzip direkt beim Leben (
Foto: Urban Mega-Duplopolis erbaut von Jamal und Georg *Eingeschränkt auch auf IKEA Produkte anwendbar. **zur Definition von “Ewigkeit” bitte die Yahoo-Geschäftsbedingungen beachten