"Ich werde in Afrika einen Kicker bauen!"
- mit dieser Vision und einigem bei "Kickerklaus" (www.kickerklaus.de) erworbenen Kickerzubehör, verliessen wir im Juli 2010 Deutschland gen Mosambik. Die Zukunft und der Erfolg dieses Planes war ungewiss. Zu viel Unplanbares, zu viele Rätsel, die dieses Land in punkto professionellem Kickern umwittern. Gibt es in Mosambik brauchbare Materialien? Werde ich versierte Handwerker finden, die sich in diesem hochpräzisen handwerklichen Metier auskennen?
Der Zufall, oder wohl eher der grosse afrikanische Kickergott, wollte es so, dass wir in einer Gegend in Mosambik landeten, die für Holzgewinnung und Holzverarbeitung bekannt ist. Die Stadt Manica lag einst umgeben von finsteren Urwäldern, in denen die exostischsten Tropenhölzer zu finden waren. Heute gibt es nur noch vereinzelte Wälder in entlegenen Gebieten. Doch noch war er nicht geschlagen, der letzte Baum, aus dem sich der Korpus für einen Tischkicker tischlern liesse. Noch gab es sie, die imposanten, schlank in den Himmel ragenden Eukalyptusbäume mit ihrem hell-rötlichem Hartholz.
Ein nahe gelegenes Sägewerk ward gefunden. Die dort hergestellten Holzprodukte ähneln oft eher groben und windschiefen Planken, denn geradlinigen Brettern. So musste das Design des späteren Spielgerätes auf diese eigenwilligen Materialien Rücksicht nehmen. Mehr Material als normal nötig musste eingesetzt werden. Die Kräfte der sich verziehenden Bretter mussten gegeneinander ausgespielt werden. Wie viele Dutzend Nägel schlug ich wohl in das noch saftige Hartholz? Wie viele Liter Leim presste ich in die sich auftuenden Fugen?
Doch zuletzt war es vollbracht. Der Kicker steht nun gerade, imposant, gewichtig und spielbereit im Kickerzimmer. Die Stangen laufen leichtgängig in ihren geölten Lagern. Die Füsse der Figuren rotieren mit amtlichem Abstand von 5 Millimetern über der absolut planen Spielfläche. Der Ball läuft wie an einer Schnur gezogen über die hellroten Holzbanden. Die Dinge sind so, wie sie sein sollen. Und ich sah, das es gut war.
Die ersten Partien mit Kollegen und Freunden sind gespielt. Erinnerungen an zurückliegende grosse Kickerereignisse werden wach. Die Handgelenke erinnern sich an längst vergessen geglaubte Reflexe. Kurzum: EDOMOKI ist in Afrika angekommen. Einfach mal vorbeischauen.
Bild oben: Plakat / Entwurfszeichnung Tischkicker
Bild unten: Beschreibung zum fertigen Spielgerät