Es ist die Ästhetik von maritimem Müll, die mich in ihrem Bann hält. Nicht jede Art von Müll, aber jener Kram, der irgendwie aus etwas hochwertigeren Materialien besteht. Plastiktüte und Strohhalm: nö. Ein Tau, ein Netzschwimmer oder ein Holzbrett: klares ja! Wenn diese Dinge über längere Zeit dem Salzwasser, der Sonne und dem Schleifen des Sandes ausgesetzt sind, vielleicht noch Meeresgetier seine Spuren hinterlässt, dann entsteht die wunderbare Patina, die Geschichten erzählt. Schon mein Papa war dieser Schönheit verfallen und hat unablässig Strandgut gesammelt und nach Hause gebracht. Mein Elternhaus war voll damit. Und ebenso voll mit Kunst und Arrangements gemacht aus diesen Gegenständen. Irgendwie haben diese gealterten Gegenstände nämlich die geheime Macht, die Kreativität und den Schöpfergeist zu beflügeln. Man will etwas damit machen. Den Sachen einen neuen Sinn geben - sie kombinieren mit anderem Krams. Foto oben: kleinteiliges Strandgut von der Insel "Koh Ta Kiev"